In einer steinernen Nische befindet sich ein grünlicher Römer mit einem mit Beerennuppen verzierten Schaft. Das Glas ist halb mit Wein gefüllt und von einer Girlande umkränzt, in die Blumen und Früchte gewunden sind.
Der Maler dieses Bildes ist Jan Davidzoon De Heem. Er zählte zum Kreis der in Antwerpen ansässigen flämischen Künstlerinnen und Künstler, pflegte aber auch gute Kontakte zu seinen holländischen Kolleginnen und Kollegen. Er war Schüler von Balthasar van der Ast, dem Muschelmaler, und ebenso beeinflusst von Jan Brueghel d. Älteren. Er selbst unterrichtete neben seinen Söhnen Cornelis und Jan, auch den aus Frankfurt am Main stammenden Abraham Mignon sowie eine junge, überaus talentierte Frau, Maria van Oosterwijk. Sie wurde von ihrem Vater zu De Heem in die Lehre geschickt. Womöglich hat sie an diesem Bild mitgearbeitet, denn häufig wurden die Grundformen solcher Stillleben auf Vorrat angefertigt, so dass nur noch ein Mittelstück, ganz nach Wunsch der Käuferinnen oder Käufer, eingefügt werden musste.
Neben den Rosen und Sonnenblumen umranken insbesondere Früchte das Weinglas: Zitronen, Trauben, Pflaumen, Kirschen, Brombeeren, Pfirsiche, Quitten, Feigen, dazu Nüsse und Kastanien. Sicherlich bewusst platziert sind zu beiden Seiten die ins Bild ragenden Getreideähren. Eine dieser Ähren berührt das Weinglas und weist so auf das christliche Abendmahl hin, in dem Brot und Wein den Leib Christi symbolisieren und auf Tod und Auferstehung Jesu hindeuten.
Auch mehrere Tiere sind auf diesem Gemälde auszumachen: Vögel und Schmetterlinge, die an Auferstehung und Erlösung erinnern, während Raupe und Heuschrecke sowie die verblühenden Blüten das vergängliche irdische Dasein ins Gedächtnis rufen sollen.
Weitere Medien
- Material & Technik
- Öl auf Leinwand
- Museum
- Gemäldegalerie Alte Meister
- Datierung
- 1650
- Inventarnummer
- Gal.-Nr. 1268