Muscheln und Meeresschnecken ferner Strände, die im 17. Jahrhundert mit den Schiffen der Niederländischen Handelskompanien nach Europa kamen, weckten schnell das Interesse wohlhabender Sammlerinnen und Sammler. Als seltene Objekte erzielten sie erstaunliche Preise und fanden einen Platz in den Kunstkammern des Adels und reichen Bürgertums.
Natürlich wurden sie auch gemalt. Kaum ein anderer Künstler als der aus dem holländischen Middelburg stammende Balthasar van der Ast hielt die wundersam geformten und gemusterten Gehäuse von Meeresschnecken so lebensecht fest. Sie sind in vielen seiner eher kleinformatigen Gemälde zu finden.
Hier komponierte der Maler zehn in Form, Farbe und Textur unterschiedliche Exemplare vor einem Zweig mit Aprikosen. Ob van der Ast selbst ein Sammler von Muscheln und Meeresschnecken war, ist nicht belegt. Was er auf alle Fälle besaß, war eine überaus exakte Beobachtungsgabe. Er spielte obendrein mit der doppelsinnigen Symbolik seiner Darstellung: Muscheln und Schnecken waren ein Sinnbild der Wolllust, aber auch der Weiblichkeit und Fruchtbarkeit; die Eidechse stand für Betrug, aber auch für die Auferstehung. Die Spinne war ein Sinnbild des Bösen, während Schmetterlinge an die Befreiung der erlösten Seele erinnerten.
Weitere Medien
- Material & Technik
- Öl auf Eichenholz
- Museum
- Gemäldegalerie Alte Meister
- Datierung
- Um 1635
- Inventarnummer
- Gal.-Nr. 1257