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Sebastian Köpcke (*1967), Volker Weinhold (*1962) | Fotografen 

Berlin | www.sammlungsfotografen.de

Wir kennen uns ein halbes Leben. Aus einer zufälligen Reisebekanntschaft wurde eine verlässliche Freundschaft, aus gelegentlicher Kooperation eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, die Jahrzehnte überdauert. Der gelernte Fotograf und der Gebrauchsgrafiker ergänzen sich dabei bestens. Längst firmieren beide gleichermaßen als Fotografen, weil wir mit Fotografie schon vor langer Zeit ein großes gemeinsames Thema gefunden haben.

Ein weiteres gemeinsames Interesse gilt historischen Objektennahezu aller Art. Mit eigenen Sammlungen von historischem Spielzeug haben wir Ausstellungen erstellt, die wir in Museen präsentieren. Zudem ist es uns ein Vergnügen, in musealen Sammlungen zu arbeiten. Die Fotografie ist dabei unser gestalterisches Ausdrucksmittel. Durch das Objektiv betrachten wir die Dinge und prüfen sie auf Form und Funktion. In unseren Bildern versuchen wir, ihren Wesenskern sichtbar zu machen. Mit Vorliebe arrangieren wir Stillleben, in denen unterschiedlichste Objekte miteinander in einen Dialog treten und im besten Falle eine assoziative Geschichte erzählen.

In den Sammlungsdepots der Museen finden wir die Themen für unsere Bilder. Sie schlummern gut verpackt in Kartons und Regalen und wenn sie uns ins Auge fallen, ereilt uns zuweilen das sichere Gefühl, dass sie dort seit Langem auf uns gewartet haben. Die Themen für unsere Arbeit sind so unterschiedlich wie die Institutionen, in denen wir tätig werden.

Wir haben verschiedene Ausstellungen und Buchpublikationen in naturhistorischen Sammlungen, kulturhistorischen Museen und in technischen Sammlungen erstellt. All diese Arbeiten verbindet die Neugier, mit der wir auf die Dinge schauen.

Historische Objekte sind oftmals von der Zeit gezeichnet – ausgeblichen, nachgedunkelt und durch die sichtbaren Spuren des Gebrauchs von einer Aura umfangen. Vor schwarzem Grund beginnen sie wieder zu strahlen. Im großen Kontrast erscheint ein fahles Grau wieder als freundliches Weiß. Der dunkle Hintergrund erlaubt zudem einen ungezwungenen Einsatz verschiedenster Fotolampen, mit denen wir die Objekte ins rechte Licht setzen, ohne uns um das wilde Spiel der Schatten zu sorgen. Im fertigen Bild steht allein das Motiv im Fokus. Es gibt kein Drumherum, das den Blick auf sich ziehen könnte. Der schwarze Hintergrund präsentiert die Objekte wie Bühnenschauspieler im Scheinwerferlicht.

Die Miniaturen des Museums für Sächsische Volkskunst stellten uns vor neue Herausforderungen. Für Nahaufnahmen kleiner Dinge gibt es geeignete Objektive. In den Bildern sollte jedoch jedes Exponat für sich zu seinem Recht kommen. Aufwändige Inszenierungen schlossen sich damit aus. So entstanden Bilder von großer Klarheit und formaler Strenge, bei denen alles Spektakuläre das Objekt selbst in sich trägt. Nur hier und da haben wir es uns erlaubt, die kleinen Museumsstücke mit einem Accessoire oder ihrem eigenen Spiegelbild zu konfrontieren.

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