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Amphora. Theseus und Minotaurus

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Die Tour beginnt mit der kleinen, schwarzfigurigen Amphora in der Einzelvitrine. Sie sehen auf der Vorderseite den heldenhaften Theseus. Mit gezücktem Schwert hat er den Minotaurus, ein Mischwesen aus Mensch und Stier, am Handgelenk gepackt, bereit ihn gleich zu töten. Nach erfolgter Siegestat muss er allerdings noch aus dem Labyrinth herausfinden, das der sagenhafte Dädalus, Urahn aller Bildhauer, Handwerker und Architekten, eigens für den Minotaurus errichtet hatte. Das Ungeheuer, dem alle neun Jahre sieben Jungen und sieben Mädchen aus Athen geopfert werden mussten, wurde nämlich darin gefangen gehalten. Mithilfe der verliebten Königstochter Ariadne und ihrem Faden, auf dem Vasenbild hinter ihm stehend, fand Theseus ohne Mühe den Ausgang des Labyrinths und verschwand mit der Geliebten Richtung Athen.

Theseus-Darstellungen gehörten in der Zeit des ausgehenden sechsten Jahrhunderts zu den beliebtesten Themen der attischen Vasenmalerei, kein Wunder, galt er den Athenern doch als mythischer und vorbildlicher König sowie Gründer ihres Stadtstaates. Das siegreiche Kreta-Abenteuer konnte womöglich als Beendigung der Vormachtstellung Kretas über die Seeherrschaft gelesen werden, wie sie von den jüngeren Historikern Herodot und Thukydides erwähnt wird.

Schauen wir uns als nächstes die mittlere der drei Amphoren in der Vitrine an der kurzen Schmalseite an.

Material & Technik
Gebrannter Ton, bemalt
Museum
Skulpturensammlung
Datierung
Attisch, um 500 v. Chr., Punkt-Band-Klasse, Bompas-Gruppe
Inventarnummer
Dr. 233
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