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#11320

Pelike

Frauenbad-Maler (450-400 v. Chr. tätig) | Maler

01:46

Eine Frau in gegürtetem Peplos hält einen langen, lanzenartigen Gegenstand in den Händen. Dabei handelt es sich um einen Thyrsos, einen Stab mit zapfenartiger Spitze, die entweder aus Efeu, Weinlaub oder einem Pinienzapfen besteht und die Dargestellte als Mänade, eine Anhängerin des Weingottes Dionysos ausweist. In dem Drama „Die Bakchen“ von Euripides ruft Agaue ihren Gefährtinnen zu: „Die Männer machen Jagd auf uns! Auf folgt mir nach! Folgt mir, den Thyrsos in der Hand als Waffe, nach!“

Die bewaffnete Mänade auf dem Vasenbild hält mit ihrem Thyrsos einen nackten, hüpfend-tänzelnden Satyr auf Abstand. Das animalisch, triebhafte Mischwesen ist an den tierischen Ohren und dem Schweif am Rücken zu erkennen. Derlei Bilder dienten den anständigen Bürgern auch als Negativbeispiel, über das man selbst erhaben war.

Der Vasenmaler wird nach kleinen Hydrien, auf denen er Alltagsszenen mit sich waschenden Frauen darstellt, Frauenbad-Maler genannt. Überhaupt hatte dieser eine Vorliebe für Darstellungen von Frauen und ihren Aktivitäten. Viele von ihm dekorierte Vasen gehören in hochzeitlichen Kontext. Er bemalte viele Vasen, die speziell für Hochzeitsrituale angefertigt wurden. Die große Anzahl ihm zugeschriebener Vasen zeigt, dass das Thema Frauenleben in Klassischer Zeit an Bedeutung gewonnen hat.

Lassen Sie uns vom Gefolge des Weingottes Dionysos und dem Saft der Trauben zur Göttin Demeter und dem Korn der Ähren kommen und einen Blick auf das fragmentierte Gefäß mit dem Flügelwagen werfen.

Material & Technik
Ton blass orangefarben.
Museum
Skulpturensammlung
Datierung
Attisch, um 430 v. Chr.
Inventarnummer
AB 320
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