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#11323

Pelike

Aethiopier-Maler (475-425 v. Chr. tätig) | Maler

01:29

Auf dem bauchigen, zweihenkeligen Gefäß, Pelike genannt, steht links eine Frau, die in einem Becher rührt. Vor ihr flieht ein nackter Mann mit Schweinskopf, Ringelschwanz und Schweinsfüßen. Die Szene entspringt dem Mythos von der Irrfahrt des Odysseus, der mit seinem Schiff auf der von der Zauberin Kirke bewohnten Insel Aiaia landete. Seine Mannschaftskameraden, die er zum Auskundschaften vorausgeschickt hatte, wurden von Kirke mit einem Zaubertrank empfangen und diejenigen, die gekostet hatten, verwandelten sich daraufhin in Schweine. In dem zweitausendachtzehn erschienen Bestseller „Ich bin Circe“ von Madeleine Miller heißt es: „Sie hassten alles an sich, das ungewohnt saftige Fleisch, ihre so zierlich gespaltenen Schweinsfüße, die geschwollenen Bäuche, die über den dreckigen Boden schleiften. Das Ganze war demütigend, erniedrigend. Sie waren krank vor Sehnsucht nach ihren Händen, jenen Körperteilen, die Männer benutzten, um die Welt zu lenken.“ Es war die Strafe dafür, dass die Männer die Stärke der mächtigen Zauberin und Frau unterschätzt hatten. Odysseus blieb nur deswegen verschont, da er von Hermes ein Gegengift erhalten hatte, das ihn vor der Verwandlung bewahrte. Ein Jahr blieb er anschließend bei Kirke, bevor er seine Heimfahrt fortsetzte.

Die Pelike etwas weiter rechts oben zeigt ebenfalls eine wehrhafte Frau.

Material & Technik
Ton blass orangefarben.
Museum
Skulpturensammlung
Datierung
Attisch, um 460 v. Chr. [5. Jh. v. Chr.]
Inventarnummer
Dr. 323
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