QR-Code

#11290

Amphora. Trankopfer

Providence-Maler | Maler

01:58

Alle 9 Gefäße gehören dem gleichen, kleinen und schlanken „nolanischen“ Amphorentypus an, der nach der alten kampanischen, nordöstlich von Neapel gelegenen Stadt Nola benannt ist. Ende des 18. und Anfang des 19. Jhs. wurden in den dortigen Nekropolen zahlreiche Vasen in „Schatzgräber-Manier“ ans Tageslicht geholt.

Der Name des Vasenmalers nennt sich Providence-Maler. Er heißt so nach einer Halsamphora in Providence, Rhode Island, und bekam seinen Notnamen von Sir John D. Beazley. Der Professor in Oxford hat wie kaum ein anderer die Stil- und Malerforschung zu antiken Vasen geprägt und in seinem Forscherleben mehr als 30.000 Gefäße verschiedenen Maler- und Töpferhänden zugeordnet. Da die wenigsten von diesen durch Signaturen bekannt waren, behalf sich Beazley mit sogenannten Notnamen, wie man dies auch bei anonymen Künstlern des Mittelalters tat. Den Providence-Maler hielt er für einen Schüler des Berliner-Malers und einen ausgezeichneten Künstler. Auf dem Vasenbild erinnern die strenge Haltung Apollons und die präzise Malweise der Gewänder und des Instruments an seinen spätarchaischen Meister. Dargestellt ist der Gott Apollon, „geboren zur Freude der Menschen, der zu den unsterblichen Göttinnen sprach „Eine Kithara gebe man mir, sowie Pfeile und Bogen; weissagen will ich den Menschen, des Zeus Gedanken verkündend.“

Wollen wir Friedrich Nietzsches populäres Begriffspaar apollinisch und dionysisch bemühen, so beenden wir unsere Tour mit dem Gegenpart des besonnenen und maßvollen Apollon und wenden uns dem hedonistischen Dionysos zu und betrachten den großen Volutenkrater in der Einzelvitrine.

Material & Technik
Ton orangefarben.
Museum
Skulpturensammlung
Datierung
Attisch, um 465 v. Chr., Providence-Maler
Inventarnummer
Dr. 290
0:00