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#12422

Bauchlekythos

Aison (Attisch, 435 - 415 v. Chr.) | Autor

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Wir sehen eine sogenannte Bauchlekythos. In der Antike verwendete man den Oberbegriff lekythos für alle Gefäße die zur Aufbewahrung kostbarer Essenzen, Öle und Salben dienten und denen die enge Mündung gemeinsam ist. Diese verhinderte, dass etwas von dem wertvollen Inhalt verschüttet wurde und ermöglichte das dosierte Ausgießen. Heute wird in der Fachsprache zwischen verschiedenen Formen wie Aryballos oder Alabastron unterschieden. Als Lekythen bezeichnet man  Gefäße mit engem Hals und Standfuß. Dabei differenziert man noch zwischen Gefäßen, die einen zylindrischen Bauch und stärker abgesetzten Hals haben und Schulterlekythen genannt werden, und Bauchlekythen, die einen bauchigen Körper mit fließendem Übergang zum Hals aufweisen.

Drei weitere Beispiele für Bauchlekythen sehen sie umstehend. Auf allen finden sich Szenen, die im weitesten Sinne der weiblichen, vorhochzeitlichen und erotischen Sphäre angehören. Das Vasenbild mit den beiden jungen Frauen, von denen eine der zukünftigen Braut ein Kästchen überreicht, hat der Maler Aison bemalt, der in der Übergangszeit von der Hochklassik zum Reichen Stil arbeitet. Sein Schüler oder Werkstattkollege war der Meidias-Maler, benannt nach dem Töpfer, der die namensgebende Hydria im British Museum signiert hat. Dieses berühmte Meisterwerk hat aufgrund seiner Rezeptionsgeschichte dazu beigetragen, dass der liebliche Stil des Meidias-Malers gerade im ausgehenden 18. und frühen 19. Jhs. besonders geschätzt wurde und damit wohl auch zu einer Fälschung geführt hat, die wir uns als nächste anschauen wollen. Es handelt sich um die größere Bauchlekythos oberhalb.

Material & Technik
Ton intensiv orangefarben.
Museum
Skulpturensammlung
Datierung
Attisch, um 425 v. Chr.
Inventarnummer
AB 422
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