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#12288

Bauchlekythos

Meidias-Maler (Ende 5. Jh. v. Chr.) | Maler

01:24

Hätten Sie gedacht, dass es sich dabei gar nicht um antike Vasenmalerei handelt? Das Gefäß als solches scheint antik und war ursprünglich entweder unverziert oder schlecht erhalten. Jedenfalls hat ein Fälscher die umlaufende Darstellung erst nachträglich aufgebracht. Dafür hat er den schwarzen Glanzton teilweise abgekratzt und den rötlichen Tongrund freigelegt. Auf die aufgeraute Oberfläche trug er dann eine hauchdünne Schicht Gips auf. Auf diese brachte er anschließend die Figuren und Ornamente mit roter, und die Binnenzeichnung mit schwarzer Farbe auf. Bei der Darstellung ist er wenig kreativ vorgegangen. Er hat sich einfach eine Bauchlekythos in der Art des Meidias-Malers vorgenommen, die 1846 ans British Museum gelangte und aus Ruvo stammen soll. Eine Abrollung beider Vasen aus einer Publikation von 1865 sehen Sie untenstehend. Vielleicht finden Sie, wie bei einem Suchbild die Unterschiede. Diese sind allerdings so marginal, dass neben den technischen Auffälligkeiten, auch die nahezu genaue Übereinstimmung gegen eine antike Entstehung spricht. Denn Kopien wie in der Skulptur, gibt es in der Vasenmalerei nicht.

Eine weitere neuzeitliche Übermalung findet sich auch auf dem Weinkännchen auf der ganz rechten Seite, das eine Frau mit Schwan zeigt.

Material & Technik
Gebrannter Ton, rotfigurig
Museum
Skulpturensammlung
Datierung
antikes Gefäß mit moderner Bemalung
Inventarnummer
H4 028 / 088
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