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#13311

Glockenkrater

Gruppe von Genf 2754 (400-350 v. Chr. tätig) | Künstlergruppe

02:19

Ebenfalls aus Apulien stammt der große, etwas weiter linksstehende, Glockenkrater mit dem sitzenden, nackten Jüngling, dem eine Frau mit Kranz und Traube gegenübersteht. Auch dieses Gefäß, das ursprünglich zum Mischen von Wein und Wasser gefertigt und dann in ein Grab beigegeben wurde, hat nach seiner Auffindung eine bemerkenswerte Geschichte.

Zunächst gelangte es in den Besitz Dominique Vivant Denons (1747-1825). Noch bevor dieser 1802 zum ersten Direktor des Pariser Louvre ernannt wurde und für Napoleons Kunstraubzüge verantwortlich zeichnete, war der gewandte Künstler, Kunstexperte und Diplomat während seines Aufenthaltes in Italien (1779-1785) selbst zum Antikensammler geworden. Seine etwa 500 Vasen umfassende Sammlung verkaufte er 1786 an Ludwig XVI. und so gelangte diese in die königliche Porzellanmanufaktur von Sèvres. Den dortigen Modelleuren und Malern sollte sie als Inspirationsquelle dienen und neue Entwürfe anregen. Einer von ihnen war der niederländische Stilllebenmaler Georgius Jacobus Johannes van Os (1782-1861), der seit 1812 als Porzellanmaler für die Manufaktur tätig war, aber auch als Maler tätig war. Auf einem seiner Werke, der 1818 gemalten Allegorie auf den Herbst, die sich heute im Amsterdamer Rijksmuseum befindet, erkennt man in der linken oberen Ecke unseren Glockenkrater, der sich damals noch in Sèvres befand. Sie sehen eine Abbildung davon unten.

Nach Dresden gelangte das Stück dann 1837 durch Tausch einiger antiker Gefäße gegen Meißner Porzellan, den Alexandre Brongniart, Direktor der Porzellanmanufaktur von Sèvres und Gustav Klemm, der Leiter der königlichen Porzellansammlung in Dresden, vereinbart hatten. Aus der Dresdner Porzellansammlung, ursprünglich als eine Art keramisches Universalmuseum gedacht, übertrug man die Bestände antiker Gefäße zu späteren Zeitpunkten an die Antikensammlung.

So auch das Vorratsgefäß, das wir als nächstes anschauen wollen und das sich links neben dem Krater befindet.

Material & Technik
Gebrannter Ton, rotfigurig
Museum
Skulpturensammlung
Datierung
Apulisch rotfigurig, um 360 - 350 v. Chr.
Inventarnummer
AB 311
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