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#11320

Pelike

Frauenbad-Maler (450-400 v. Chr. tätig) | Maler

02:13

Diese etwas kleinere, bauchige Sonderform der Amphora wird Pelike genannt. Auf der Vorderseite ist eine Mänade, eine Anhängerin des Dionysos zu sehen, wie sie mit einem Thyrsos einen aufdringlichen Satyr in Schach hält. Auf der Unterseite, ein Foto davon befindet sich unten, klebt ein Siegelabdruck in schwarzem Lack mit einem Wappen und der Inschrift [FERDINAN]DO II. RE [DEL] REGNO DELLE DUE SICILIE – COMMESSIONE DI [ANTICHITA] E BELLE ARTI. Hierbei handelt es sich um ein Ausfuhrsiegel Ferdinand II. König beider Sizilien (1830-1859) und die Kommission für das Altertum und die schönen Künste bestätigen damit die Erlaubnis zur Ausfuhr.

Interessanterweise befindet sich das gleiche Siegel auch auf dem etwas weiter rechtsstehenden Kelchkrater mit tellerartigem Lippenrand, hohem Fuß und langgezogenen Henkeln, Abbildung unten. Bei diesem kleinen Krater handelt es sich um ein Produkt der seit 1752 in Neapel ansässigen Keramik-Manufaktur Giustiniani, die seit Anfang des 19. Jahrhunderts mit modernen Reproduktionen und freien Nachahmungen die steigende Nachfrage nach Gefäßen „all’antica“ zu stillen versuchte. Die Herstellung des Kelchkraters erfolgte aus roter Irdenware und einer Kaltbemalung mit schwarzem Glanzlack. Sowohl in der Formgebung als auch der Motivauswahl orientierte man sich zwar an der Antike, interpretierte diese aber zwanglos und schuf etwas Neuartiges für den gehobenen Bedarf. Als die Mutter Ferdinands II., die verwitwete Königin Maria Isabel von Spanien, 1836 Dresden besuchte und von Gustav Klemm durch die Porzellansammlung geführt wurde, verband sie ihren Aufenthalt mit einer großzügigen Schenkung, die sowohl antike Gefäße, als auch die allerneuesten Produkte aus Neapel umfasste und zu der sowohl die Pelike, als auch der Kelchkrater gehörten.

Material & Technik
Ton blass orangefarben.
Museum
Skulpturensammlung
Datierung
Attisch, um 430 v. Chr.
Inventarnummer
AB 320
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