Hans Peter Alvermann gilt als einer der wichtigen Vertreter der deutschen Pop-Kunst der 1960er-Jahre. Ein Merkmal seiner Kunst ist eine kritische Grundhaltung, die sich auch in seinem politischen Einsatz gegen den Vietnamkrieg und die Notstandsgesetze zeigte. Ein besonders bekanntes Werk ist das Deutsche Notstandsschwein, das eine Reihe von Gerichtsprozessen auslöste und ihn zu einer künstlerischen Schaffenspause bewegte. Die Arbeit zeigt ein Sparschwein in Schwarz-Rot-Gold mit einem Hakenkreuz. Alvermann wurde wegen Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole und Verunglimpfung von Hoheitszeichen angeklagt, wurde aber freigesprochen.
Die Skulptur Muett Pour Le Souper Du Roi (übersetzt: Stille für das Abendessen des Königs) stellt zwei Füße dar. Ein Fuß ist mit roter Farbe bemalt. Der Titel des Werks nimmt vermutlich auf die sogenannte Abendbrotmusik Bezug, die „Symphonies pour les soupers du Roi“ – eine Begleitmusik für königliche Essensrunden in Frankreich. Er verweist damit auf die Tradition umfassender Banketts seit dem Mittelalter als Zeichen für Reichtum und Würde des Königs. Die Füße könnten ein Zeichen für die unterwürfige Geste des Niederkniens vor einem Herrscher gedeutet werden. Damit könnte auch eine Kritik des Künstlers an den führenden Politiker*innen seiner Zeit verbunden sein, die partnerschaftliche Verbindungen zu Diktaturen unter anderem in Südafrika und im Spanien seiner Zeit pflegten.
Text: Ilka Hagen, Wissenschaftliche Volontärin
- Material & Technik
- Gips, gegossen, bemalt, lackiert
- Museum
- Archiv der Avantgarden
- Datierung
- 2. Hälfte 20. Jahrhundert
- Inventarnummer
- K 2/1-2