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#31

him hanflang war das wort. Neue Sprechgedichte von Ernst Jandl, gelesen vom Autor [Wagenbachs Quartplatte 20]

Jandl, Ernst (1925-2000) | Autor
Oliver, George Arthur (1920-1990) | Fotograf
Wagenbach, Klaus (1930-) | Verleger

Das Plattencover zeigt den Schriftsteller Ernst Jandl mit aufgerissenen Augen, während er Gedichte vorträgt. Der Titel der Langspielplatte him hanflang war das wort entspricht den ersten Worten der Aufnahme, die 1980 beim Berliner Wagenbach Verlag erschien. Es sind Zeilen aus der Bibel, die durch häufige Wiederholung schrittweise verfremdet werden. Am Ende des Gedichts lösen sich die Worte schließlich vollständig auf und man hört nur noch ein Rauschen.

Ernst Jandls Gedichte werden üblicherweise der Literaturströmung der Konkreten Poesie zugerechnet. Er stand der Schriftstellervereinigung Wiener Gruppe nah, die in den 1950er Jahren mit ihren radikalen Auftritten Aufmerksamkeit erregte. Anders als bei seiner Lebenspartnerin Friederike Mayröcker stand für Jandl die Sprache als Material im Zentrum seiner Arbeit.

Die „Neuen Sprechgedichte“ von der Schallplatte wurden vor allem dem Band die bearbeitung der mütze (the processing of the cap 1978) entnommen. Im ADA befinden sich die meisten seiner Bücher und einige Mappenwerke sowie zehn Schallplatten. Sie sind Gemeinschaftsproduktionen mit Kolleg*innen wie Helmut Heißenbüttel, Franz Mon, Oskar Pastior oder seine Partnerin Friederike Mayröcker.

Text: Patrick Wilden, freier Mitarbeiter Bestandserfassung

Material & Technik
LP in Papierhülle in Pappcover
Museum
Archiv der Avantgarden
Datierung
Verlag Klaus Wagenbach, Berlin, 1980
Inventarnummer
AV 116
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