In den Jahren 1950 bis 1953 arbeitete der aus Italien stammende Bildhauer Harry Bertoia (1915-1978) an einer Reihe von Sesseln und Stühlen aus Stahldraht für den Möbelhersteller Knoll. Neben dem berühmten „Diamond Chair" entstammt dieser Serie auch der hier gezeigte Kinderstuhl.
Von 1939-1943 war Bertoia als Leiter der Metallwerkstatt an der Cranbrook Academy of Art in Bloomfield Hills in Michigan tätig. Dort fertigte er Schmuck und Goldschmiedearbeiten an. Sein materielles Verständnis für Materialität und Formgebung übertrug er auf seine Sitzmöbel. So entstanden fließende, transparente Körper und Raum-Studien. Harry Bertoia verwendete eine Technik, die von dem Designerpaar Charles und Ray Eames bereits 1950 zum Patent angemeldet wurde. Nach mehrjähriger Partnerschaft mit den Eames wechselte Bertoia zu Knoll. Es folgte ein Patentprozess, bei dem Bertoia dem Eames-Produzenten Hermann Miller unterlag.
Text: Rudolf Fischer, Leiter des Archiv der Avantgarden
Weitere Medien
- Material & Technik
- Stahlrohr, Stahldraht, verchromt, geformt und geschweißt
- Museum
- Archiv der Avantgarden
- Datierung
- Entwurf: um 1952
- Inventarnummer
- M 2