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#301

Das Grubengas

Meunier, Constantin (1831-1905) | Bildhauer

01:19

(English version below)

Die Skulptur „Das Grubengas" von Meunier wird im Folgenden von Amani beschrieben, die sich beim Betrachten mit der Trauer der Mutter verbunden fühlte. Amani spricht auf Arabisch:

„Dieses eindrucksvolle Kunstwerk lässt viele Interpretationen zu. Im Gesicht der Frau spiegeln sich Hunger und Elend wider, ihre Mühen und die Härte ihrer Arbeit sind deutlich zu erkennen. Doch ich sehe auch Mitgefühl und Zärtlichkeit in ihrem Ausdruck. Ihr Blick auf den am Boden liegenden Mann ist voller Hilflosigkeit, denn sie kann ihm nicht mehr helfen, während gleichzeitig der starke, aber vom Hunger gezeichnete Körper des Mannes sein Leiden offenbart. Seine zusammengeballten Fäuste sprechen von seinem Schmerz. Er stirbt, und die Frau, die sich über ihn beugt, ist machtlos. Es wird der Anschein erweckt, als hätten diese Menschen in einer schwierigen Zeit gelebt, einer Zeit, in der der tägliche Kampf um das Überleben allgegenwärtig war. Das bloße Dasein war schmerzhaft.

Meiner Meinung nach zeigt der Künstler einen tiefen Sinn für Barmherzigkeit. Indem er ein Tuch über den Körper des sterbenden Mannes legt, versucht er, die verbleibende Menschlichkeit des Sterbenden zu bewahren."

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The sculpture 'Das Grubengas' by Meunier is described by Amani, who felt connected to the mother's grief while observing it. Amani speaks in Arabic.

'This impressive artwork allows for many interpretations. The woman's face reflects hunger and misery, her struggles, and the harshness of her work are clearly visible. Yet, I also see compassion and tenderness in her expression. Her gaze at the man lying on the ground is full of helplessness, for she can no longer help him, while at the same time, the strong but hunger-stricken body of the man reveals his suffering. His clenched fists speak of his pain. He is dying, and the woman bending over him is powerless. It appears as though these people lived in difficult times, a time when the daily struggle for survival was omnipresent. Mere existence was painful.

For me, the artist demonstrates a profound sense of mercy. By draping a cloth over the body of the dying man, he attempts to preserve the remaining humanity of the dying man.'

Material & Technik
Gips
Museum
Skulpturensammlung
Datierung
1888-1890
Inventarnummer
ASN 3980
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