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#401

Der Wanderer über dem Nebelmeer

Friedrich, Caspar David (1774-1840) | Maler

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Im ersten Kabinett geht es um die Rückenfiguren, die wohl bei keinem anderen Maler eine so große Rolle spielen wie bei Caspar David Friedrich.

Der Wanderer über dem Nebelmeer ist sein mit Abstand bekanntestes Werk. Immer wieder werden damit in den sozialen Medien und in der Presse die unterschiedlichsten Themen bebildert – von Deutschlands Umgang mit seiner NS-Vergangenheit bis zur Klimakrise. Diese Vielseitigkeit hat etwas mit der Komposition des Gemäldes zu tun: Die Welt, die sich vor dem Wanderer erstreckt, ist durch den Nebel weitgehend unsichtbar. Was erwartet ihn? Eine glückliche Zukunft? Eine Bedrohung? Das bleibt völlig offen. Und noch wichtiger: Wie fühlt er sich? Wir können sein Gesicht nicht sehen. Worüber denkt er nach? Gerade weil diese Fragen unbeantwortet bleiben, eignet sich das Bild wie kaum ein anderes als Projektionsfläche.

Wie all seine Gemälde hat Friedrich auch den Wanderer im Atelier gemalt. Dabei orientierte er sich eng an Zeichnungen, die er vorher in der Natur angefertigt hatte. Der Felsen im Vordergrund war ihm beispielsweise bei einer Wanderung in der Sächsischen Schweiz aufgefallen. Zur linken Seite des Gemäldes sehen sie die Zeichnung.

Allerdings werden Sie die Landschaft, auf die wir mit dem Wanderer blicken, in der Natur so nicht wiederfinden. Sie ist eine Fiktion. Friedrich hat den Ausblick aus einzelnen Motiven zusammengesetzt, die es zwar tatsächlich gibt, aber nicht in dieser Konstellation. So befindet sich die markante Felsformation rechts im Hintergrund und der Tafelberg links zwar ebenfalls in der Sächsischen Schweiz, aber weit voneinander entfernt in verschiedenen Gegenden.

Wie die Rückenfiguren sind auch solche zusammengesetzten Landschaften für Friedrichs Werk charakteristisch.

Material & Technik
Öl auf Leinwand
Museum
Hamburger Kunsthalle
Datierung
um 1817
Inventarnummer
Hamburger Kunsthalle, Inv.-Nr. HK-5161
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