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#413

Schiffe im Hafen am Abend

Friedrich, Caspar David (1774-1840) | Maler

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Zu einer der wichtigsten Farben auf Friedrichs Palette entwickelte sich im Lauf der Jahre Violett. Sein Gemälde Schiffe im Hafen am Abend ist dafür ein gutes Beispiel. Natürlich kommen hier auch andere Farben vor: das Grün der Landzunge, das Dunkelrot eines Segels, das Goldorange des Mondlichts. Aber der alles dominierende Farbton ist dieses dunkle Blau-Violett, das auch als Farbe der Trauer gilt. Wie sehr Friedrich mit dieser Farbe assoziiert wurde, zeigt ein Tagebucheintrag seines Kollegen Ludwig Richter aus dem Jahr 1824. Richter verzeichnete darin eine kleine Liste mit den wichtigsten Farben und den Gefühlen, die sie ausdrücken. Nur einer Farbe ordnete er auch einen Maler zu: „Violett – melancholisch (wie bei Friedrich).“

Friedrich kaufte seine Farben in Form von festen Pigmenten, die er im Atelier mit Bindemitteln wie Leinöl zu einer Paste vermischte. Die angemischten Farben zu transportieren, war im ersten Drittel des Neunzehnten Jahrhunderts noch ziemlich schwierig. Man konnte sie höchstens in leere Schweinsblasen füllen – die allerdings den Nachteil hatten, dass sie sehr leicht einrissen. Das dürfte einer der Hauptgründe dafür sein, warum Friedrich seine Landschaften nicht unter freiem Himmel malte, sondern daheim im Atelier. Die Tubenfarbe wurden erst 1841 patentiert, also ein Jahr nach Friedrichs Tod. Dann erst konnten Maler auch größere Gemälde direkt in der Natur anfertigen.

Material & Technik
Öl auf Leinwand
Museum
Galerie Neue Meister
Datierung
1828
Inventarnummer
Gal.-Nr. 2645
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