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#426

Stubbenkammer auf Rügen

Friedrich, Caspar David (1774-1840) | Hersteller

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Die berühmte Felsformation der Stubbenkammer. Caspar David Friedrich skizzierte sie bei seinem ersten Rügen-Besuch im Jahr 1801. Die Insel gehörte zu seiner Heimatregion Schwedisch-Vorpommern. Immer wieder kehrte er dorthin zurück, wanderte und zeichnete. Die Stubbenkammer lieferte ihm später das Motiv für eines seiner bekanntesten Werke: das Gemälde Die Kreidefelsen auf Rügen, auf dem er dort oben drei Personen vom Rand der Klippen auf das Meer blicken lässt.

Hier skizzierte er den Felszug von unten. Mit der Malerei begann er erst fünf Jahre später, im Alter von 32 Jahren. Im Gegensatz zu den eher erzählerischen Figurenmotiven des sogenannten Kleinen Mannheimer Skizzenbuchs, – die parallel entstanden und ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind – orientierte er sich in seinen Rügen-Bildern ganz genau an der Natur. Jeder Stein muss damals so gelegen haben wie hier zu sehen. Mit Bleistiftstrichen umriss er die Szenerie und zog die Konturen mit der Feder nach. Um die Raum- und Lichtverhältnisse hervortreten zu lassen, arbeite er sparsame Bleistiftschraffuren ein und setzte mit dem Pinsel einen zarten Farbauftrag.

Die Zeichnung unterteilte er in kleine Quadrate, um sie später maßstabsgerecht in ein größeres Format übertragen zu können. So schuf er, auf der Grundlage von Skizzen wie dieser, Bilder in Sepia – eine aus der Tinte von Tintenfischen gewonnene, bräunliche Farbe. Mit seinen Rügen-Sepien feierte Friedrich seine ersten künstlerischen Erfolge. Sie wurden auf Ausstellungen gezeigt, vielfach gelobt und sicherten dem jungen Künstler für eine Weile sein Auskommen.

Material & Technik
Feder in Schwarz, braun laviert über Bleistift
Museum
Kupferstich-Kabinett
Datierung
20. Juni 1801
Inventarnummer
C 1968-357
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