Ein ganz besonderer Schatz ist das „Karlsruher Skizzenbuch" von Caspar David Friedrich. So genannt, weil es bisher in Karlsruhe aufbewahrt wurde – bei Nachkommen von Georg Friedrich Kersting. Dass es zu Kersting kam spricht für die enge Freundschaft der beiden Malerkollegen! Denn das Skizzenbuch hat Friedrich sein ganzes Leben begleitet. Immer wieder griff er darauf zurück: So finden sich dort zahlreiche Studien von Bäumen, die er später für wichtige Hauptwerke nutzte. Zum Beispiel für sein „Hünengrab im Schnee" oder die „Abtei im Eichwald". Aber nicht nur einzelne Baumstudien, auch andere Landschaftselemente hat er in dem Büchlein festgehalten und später verwendet, beispielsweise für sein Gemälde „Das Große Gehege". Hier setzte er Studien aus dem Skizzenbuch erst rund dreißig Jahre später in seine Gemäldekomposition um!
Gefüllt hat Friedrich das Büchlein in ungewöhnlich kurzer Zeit von Mitte April bis Anfang Juni 1804 auf Wanderungen durch die Natur - vor allem in der Elblandschaft bei Dresden. Akribisch hielt er das, was er sah, mit dem Bleistift fest und sammelte so einen reichen Fundus von Bäumen, Landschaften, Booten, Vögeln und Wolken.
Das „Karlsruher Skizzenbuch", ist eines von nur sechs erhaltenen gebundenen Skizzenbüchern des Künstlers. Mit Unterstützung vieler Förderer gelang ein gemeinschaftlichen Ankauf dreier Museen Dass es nun im 250. Jubiläumsjahr Friedrichs erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann, freut uns ganz besonders.
Weitere Medien
- Material & Technik
- 20 Blätter, 33 mit Zeichnungen versehene, von fremder Hand nummerierte Seiten, 7 Seiten vacat, Fadenheftung, Innendeckel mit Bütten kaschiert, Inventurvermerke von verschiedener Hand, bez. »No 2« und »soll vom Maler Friedrich stammen / nach Ansicht von Dr. W. Stengel« [Walter Stengel (1882–1960), Kunsthistoriker], Einband Karton, bezogen mit Rieselpapier
- Museum
- Kupferstich-Kabinett
- Datierung
- Datierungen vom 25. April bis 1. Juni 1804
- Inventarnummer
- Ca 2024-2 (BDW 1)