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Sven Johnes Videoarbeit besteht aus einer Kamerafahrt durch die nächtliche, menschenleere Dresdner Altstadt. Dabei rezitiert eine monotone weibliche Stimme selbstvergewissernde Sätze wie: "Ich bin göttlich / Ich bin reich / Ich verkörpere Macht". Diese Selbstbestätigungen, die der Stärkung des Selbstvertrauens dienen sollen, entstammen Erfolgsseminaren aus dem Internet. Dies inflationäre Präsenz solcher Ratgeber sieht Johne als Symptom einer weit verbreiteten Verunsicherung, die profitabel ausgenutzt wird. Die Sätze werden hier zum Mantra einer unsichtbaren Figur – vielleicht sind es wir selbst -, die durch die barockisierten Einkaufstraßen Dresdens streift und im Wiederaufbau des Vergangenen eine ihrerseits perfekte Kulisse für den harten Selbstoptimierungsdrang des neoliberalen Jetzt vorfindet, einer nun auch hier den Regeln des Marktes gehorchenden Gesellschaft.