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Als Grundlage für seine fotorealistischen Gemälde verwendet Johannes Kahrs Fotografien sowie Film- und Videostills aus Populärkultur und Politik, die er aus ihren ursprünglichen Zusammenhängen herauslöst. Dabei ist es vor allem der nahsichtige Bildausschnitt, der seinen Werken eine unmittelbare, aber auch beunruhigende Wirkung verleiht. "Die Gemälde sind realistisch", bemerkt der Künstler in einem Interview, "doch es gibt etwas, das man nicht sehen kann, und das scheint hindurch." In "Untitled (Three Men Standing)" rückt Kahrs durch den engen Bildausschnitt genau das in den Fokus, das oft nur untergründig in eine Situation hineinwirkt: die Kleidung und Körperhaltung der drei Männer. Sie strahlen Macht aus und wirken bedrohlich, ohne dass klar ist, wer sie sind oder woher die Bildvorlage stammt. Kahrs lenkt damit unsere Wahrnehmung auf die feinen Register sozialer Macht und subtiler Dominanz, die unsere alltäglichen Interaktionen unbewusst prägen.