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Mitte der 1950er-Jahre nimmt Gerhard Ströch den Namen "Altenbourg" an. Das spricht von der engen Verbindung zu der Stadt Altenburg, in der er lebt und aufgewachsen war. Künstlerbücher spielen für den Maler, Zeichner und Dichter zeitlebens eine eigenständige Rolle, sie dienen also nicht für Vorarbeiten im Sinne von Skizzenbüchern. Jedes der Bücher, die Altenbourg häufig eigens binden lässt, variiert in Format, Papierart und -farbe. So geben sie den ersten gestalterischen Impuls. Für "Der Strom dein Zügel" nutzt Altenbourg stark strukturiertes, sandfarbenes Büttenpapier, das er mit warmen, gebrochenen Farbtönen bemalt. Der Untertitel – "Die menschliche Komödie" – zitiert Honoré de Balzacs vielbändige Sittengeschichte Frankreichs aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Altenbourgs Blätter sind von schemenhaften, fließenden Gestalten bevölkert. Häufig agieren zwei oder drei von ihnen in unklar bleibenden Situationen.