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#30

Stutzuhr mit Darstellung der Hubertuslegende

Köhler, Johann Heinrich (1669-1736) | Goldschmied
Graupner, Johann Gottlieb (1690-nach 1739) | Uhrmacher

02:23

Es ist die sattgrüne Grundfarbe der Uhr, die sofort an eine Jagdszene denken lässt. Überall zwischen dem grün emaillierten Ornament und dem Besatz mit Smaragden befinden sich kleine Emailreliefs von Jagdtieren. Unten in dem mächtigen Holzsockel funkeln grüne Chrysoliten. Zwei Löwen vorne, zwei Bären auf der Rückseite tragen den Uhrenkörper. Einer der Löwen leckt sich mit roter Zunge das Maul. Höfische Jäger im grünen Rock und mit Jagdhörnern stehen zu beiden Seiten des Ziffernblattes, auf der Rückseite sind es musizierende Satyrn. Weitere Jäger befinden sich auf den Eckkonsolen.

Oben auf der Deckplatte wird mit den Mitteln der Juwelierkunst die Legende des heiligen Hubertus, des Schutzpatrons der Jäger, inszeniert. Hubertus frönte an einem Feiertag seiner Jagdleidenschaft. Die Erscheinung eines Hirsches mit einem Kreuz zwischen den Geweihstangen bekehrte ihn.

Diese Hubertusuhr ist ein rein sächsisches Kunstwerk. Das Gehäuse fertigte Hofjuwelier Johann Heinrich Köhler an und schuf damit eine der schönsten Stutzuhren des 18. Jahrhunderts. Köhler war neben Johann Melchior Dinglinger der meistbeschäftigte Juwelier am Hofe und einer der bevorzugten Juweliere Augusts des Starken. Diese Prunkuhr von 1720 schätzte der kunstsinnige König so sehr, dass er sie in der Fensternische des Juwelenzimmers im Grünen Gewölbe aufstellen ließ.

Material & Technik
Uhrwerk: Messing, zum Teil vergoldet, Stahl; Uhrgehäuse: Gold, Silber, Messing, vergoldet, Email, Edelsteinbesatz (Smaragde, Diamanten, Olivine), Perle
Museum
Grünes Gewölbe
Ort & Datierung
Dresden, um 1720 - 1727
Inventarnummer
VI 2
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