Auf sieben Miniaturkonsolen, deren Deckplatten mit kleinen Diamanten verziert sind, stehen sechs Teetässchen und eine kleine Teekanne. Sie sind nicht etwa aus Porzellan, das zu dieser Zeit in Sachsen noch nicht erfunden war, sondern aus emailliertem Silber.
Bekrönt wird dieses Teeservice durch den Kurhut. Es kann daher nur zwischen 1694 und 1697 entstanden sein. Denn August der Starke war seit 1694 Kurfürst von Sachsen und wurde schon drei Jahre später zum König von Polen-Litauen gewählt. Von da an benutzte er nur noch die Krone zur Kennzeichnung seiner Besitztümer.
Das Teeservice ist auf einer kunstvoll gestalteten Miniaturschauwand zur aufgestellt. August hatte diese Form der Präsentation von Kunstwerken während seines Aufenthaltes als junger Herzog in Versailles kennengelernt. Wer diese Pretiose entwarf und ausführte, ist nicht bekannt. Aber das Thema des Prunkservices wird von Johann Melchior Dinglinger später im Goldenen Kaffeezeug vollendet. Es steht im anschließenden Raum.
Diese Schauwand mit dem Teeservice ist Teil der Pretiosensammlung Augusts des Starken. Was alles zu dieser Sammlung gehörte, ist erstaunlich gut dokumentiert. Denn eine Liste von 1705 führt 102 Kostbarkeiten auf, die nach Hamburg verpfändet wurden. Diese Verpfändung war vermutlich nur ein Vorwand. Denn eigentlich sollte die Pretiosensammlung in Sicherheit gebracht werden. Es bestand die Gefahr einer Invasion Sachsens durch den übermächtigen Kriegsgegner Schweden. Knapp neun Jahre später kamen die Pretiosen wieder zurück. nach Dresden.
- Ort & Datierung
- Dresden, 1694-1697
- Material & Technik
- Silber vergoldet, Email, Diamanten, Glasfluss
- Abmessungen
- H 14,8 cm, B 10,7 cm, T mit Füßen ca. 5,0 cm
- Museum
- Grünes Gewölbe
- Inventarnummer
- VI 133