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#32

Nautiluspokal mit Venus, so genannte Venusschale

Döring, Gottfried (-1718) | Goldschmied
Bellekin, Cornelis van (um 1625 - vor 1711) | Perlmutterschnitzer
Heermann, Paul (1673-1732) | Elfenbeinschnitzer

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Auf wen zielt wohl Amor, der diesen Pokal bekrönt und alles überragt?

Unter ihm, mit einem Tuch über dem Arm, sitzt eine elfenbeinerne Venus.

Dieser hoch aufragende Nautiluspokal mit seinen bewegten ornamentalen Formen, die im Schwung der Goldschmiedearbeiten wieder aufgenommen werden, stammt von Gottfried Döring. Sie ist sein Hauptwerk.

Deutlich ist der Einfluss Johann Melchior Dinglingers erkennbar. Döring war sein Schwager und war von 1686 bis zu seinem Tod 1718 als Goldschmied in Dresden tätig. Als Vorbild für diese Schale galt Dinglingers berühmte Dianaschale, die Sie im nächsten Raum bewundern können. Dörings Venusschale erreicht zwar nicht die Genialität seines großen Vorbildes, ist aber ebenfalls von hohem künstlerischem Niveau.

Neben Dinglinger war Döring einer der bekanntesten Goldschmiede am Dresdner Hof. Auch ihn ernannte August der Starke zum Hofjuwelier.

Heute ist er weitgehend vergessen. Dabei waren es auch Künstler wie er, die maßgeblich zur einmaligen Stellung der Dresdner Schatzkunst im Spätbarock beitrugen. Gottfried Döring schuf Kunstwerke, deren Glanz nur durch den Ruhm der Dinglinger Werkstatt in den Schatten gestellt werden konnte.

Material & Technik
Nautilusgehäuse, Gold, Silber, vergoldet, Elfenbein, Email, Diamanten
Museum
Grünes Gewölbe
Ort & Datierung
Perlmutterarbeit: wohl Cornelis van Bellekin, Amsterdam, Mitte 17. Jh.; Elfenbeinschnitzerei: wohl Paul Heermann; Goldschmiedefassung: Gottfried Döring, Dresden, zwischen 1704 und 1718
Inventarnummer
VI 124
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