Vom 17. - 25. November 1712 war Zar Peter I. von Russland in Dresden zu Besuch. Er logierte bei Johann Melchior Dinglinger, dessen Haus damals wegen seiner technischen Ausstattung sehr berühmt war. Vermutlich fertigte Dinglingers Bruder Georg Friedrich während dieser Zeit das Portrait an, „nach der Natur“, wie zeitgenössische Quellen berichten. Das Emailbildnis war als eigenständiges Portrait gedacht. August der Starke kaufte das Bildnis seines Freundes und Verbündeten für 500 Taler.
Georg Friedrich Dinglinger, hochtalentierter Emailmaler und Hofemailleur Augusts des Starken, betrieb die Herstellung derartiger Portraits eher nebenbei. Miniaturen wurden im 17. Jahrhundert zunächst besonders von französischen Emailleuren gepflegt. Bis weit ins 18. Jahrhundert war diese Technik sehr beliebt. Denn sie wies im Verhältnis zu den traditionellen Gouache- und Aquarellarbeiten erhebliche Vorteile auf. Solche Emailbildnisse waren unempfindlich gegen Lichteinwirkung und nahmen durch Reibung weniger schnell Schaden.
- Material & Technik
- Kupfer, Email, Silber, vergoldet, Rubine
- Museum
- Grünes Gewölbe
- Ort & Datierung
- Dresden, 1712
- Inventarnummer
- III 36