Von Johann Melchior Dinglinger, dem berühmten schwäbischen Goldschmied am Dresdner Hof, stammt auch diese Goldemailstatuette des heiligen Georg. Es ist sein erstes bekanntes Werk; er war knapp dreißig Jahre alt, als er es schuf. Der Heilige hat hier die Funktion eines Ordenspatrons. Der Orden wurde Kurfürst Johann Georg IV. dem älteren Bruder Augusts des Starken, 1693 in einer feierlichen Zeremonie im Dresdner Schloss übereicht. Der Kurfürst hatte die Engländer im Krieg gegen Frankreich unterstützt und wurde zum Dank als Ritter in den höchsten englischen Orden, den „order of the garter“, besser bekannt als „Hosenbandorden“ eingeführt. Seit 1350 vereinigte er britische und kontinentaleuropäische Adlige und Fürsten. Die britischen Monarchen bedienten sich dieses Ordens auch, um dessen Träger enger an die englische Krone zu binden. An einem dunkelblauen Band wurde er über der linken Schulter getragen.
Johann Melchior Dinglinger stellt den heiligen Georg ganz traditionell dar. Mit seiner Lanze attackiert er den Drachen, der auf einem Waldboden mit verschiedenem Getier kriecht. Das Schmuckstück setzt sich aus vielen kleinen Einzelteilen zusammen. Zahllose Diamanten, mit denen Dinglinger den Anhänger überzogen hat, verleihen ihm seinen Glanz.
Woran lässt sich dieser Anhänger, der eher eine kleine Plastik ist, aufhängen? An der pompösen Helmzier wurde geschickt eine Öse angebracht.
Weitere Medien
- Material & Technik
- Gold, Email, Edelsteine
- Museum
- Grünes Gewölbe
- Ort & Datierung
- Dresden, 1692-1694
- Inventarnummer
- VIII 266