Ein Löwenfell dient ihm als Sattel. Auch Steigbügel benötigt der sächsische Kurfürst und König nicht, um das kraftvolle, steigende Pferd zu reiten.
August der Starke ist hier in der Art eines antiken Feldherren dargestellt. Hochgeschnürte Sandalen statt Stiefel und ein antikisierender Schuppenpanzer statt eines modernen Harnischs kleiden der Herrscher.
Die Bronzestatuette ist das Vorbild für das monumentale vergoldete Reiterstandbild, das heute in der Mittelachse des Neustädter Marktes steht. Sie laufen direkt darauf zu, wenn Sie die Elbe auf der Augustusbrücke überqueren. August der Starke hat die Einweihung des großen Reiterstandbildes, das 1736 aufgestellt wurde, allerdings nicht mehr erlebt.
Als der französische Bildhauer Jean-Joseph Vinache mit diesem Modell aus einem Wettbewerb als Sieger hervorging, bestand der Plan zur Schaffung eines repräsentativen Reiterdenkmals schon lange, über dreißig Jahre. Vermutlich seit seiner Wahl zum polnischen König 1697 hegte August der Starke den Wunsch nach einem solchen Standbild. Warum der berühmte Bildhauer Balthasar Permoser, der 1704 den Auftrag für das Reiterstandbild erhalten hatte, es schließlich nicht ausführte, weiß man nicht genau. Auch das bis heute in der Dresdner Skulpturensammlung erhaltene Modell für ein Reiterstandbild von Paul Heermann gelangte nicht zur Ausführung.
Während vergleichbare Reiterdenkmäler – wie etwa das des Großen Kurfürsten in Berlin – den Herrscher auf schreitendem Pferd zeigen, bevorzugte August der Starke offenbar das steigende Ross, das in allen Entwürfen wiederkehrt. In der Tat erscheint das energisch sich aufbäumende Tier, das von seinem Reiter mühelos gezügelt wird, als der vollkommenste Ausdruck für die Darstellung von fürstlicher Macht. Es unterstreicht die Verherrlichung des absoluten Herrschers.
- Material & Technik
- Bronze, Holzpostament
- Museum
- Grünes Gewölbe
- Ort & Datierung
- Dresden, um 1728 - 1730
- Inventarnummer
- IX 87