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#78

„Kamel mit ***“ (historischer Titel)

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Schauwert und Nützlichkeit vereint dieses kleine Meisterwerk der Galanteriewaren – ein Kamel, beladen mit zwei so großen Koffern, dass sein Reiter zwischen ihnen fast verschwindet. Von besonderem Reiz ist der Kontrast zwischen dem elfenbeinernen Kamel, den vergoldeten Koffern und dem dunklen Schildplatt des Sockels. Ein Kontrast, der die kostbaren Materialien um so delikater erscheinen lässt. Das Karawanentier erweckte Sehnsüchte nach Luxuswaren, die der Inhalt seiner Traglast erfüllt. Denn jeder Koffer enthält zwei diamantgeschmückte Glasflakons, in die mit Hilfe eines winzigen goldenen Trichters wertvolles Parfüm gefüllt werden konnte.

Die hohe Qualität des Schildpattfurniers legt den Schluss nahe, dass die Pretiose von der Hand eines französischen Meisters stammt. Dafür sprechen auch die mit dem bloßen Auge kaum erkennbaren Verzierungen auf dem goldenen Halsband des Kamels. Es sind Lilien, die heraldischen Zeichen der französischen Könige.

Das Wohlgerüche transportierende Lasttier entstammt dem Nachlass der Christiane Eberhardine von Brandenburg-Bayreuth, der Gemahlin Augusts des Starken. 1727 gelangte es ins Grüne Gewölbe.

Material & Technik
Elfenbein, Gold, vergoldetes Silber, Holz, Messing, Gelbguss, Edelseinbesatz (Diamanten); Sockel: Holz mit Schildpattfurnier, Gold; in den mit Seide ausgeschlagenen Warenkoffern vier Glasfläschchen mit goldenen Schraubverschlüssen und ein winzige Trichter aus Gold
Museum
Grünes Gewölbe
Ort & Datierung
Elfenbeinfigur und Juwelierarbeit: Frankreich, wohl Paris, 1. Viertel 18. Jh. (vor 1727)
Inventarnummer
VI 230
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