Dieses zierliche Kabinettstück stammt vermutlich von Georg Christoph Dinglinger, dem Bruder des berühmten sächsischen Hofjuweliers Johann Melchior Dinglinger. Der Künstler ließ sich von einem vornehmen Amüsement der Barockzeit inspirieren. Ausfahrten, Jagdausflüge und Wettkämpfe im Schlitten waren Teil der höfischen Feste und zählten zu den beliebtesten Vergnügungen des Adels.
Ein Schimmel in schwerem Prunkgeschirr zieht einen üppig mit Rubinen und Diamanten verzierten Rennschlitten mit hochgebogenen Kufen. Kopf, Brust und Rücken des edlen Tieres sind mit Glöckchen besetzt. Schon von weitem kündigt ihr Schellen das Herangleiten des majestätischen Gefährtes an. Auf einer Sitzstange oberhalb des Geschirrs vervollständigt ein Papagei den eindrucksvollen Auftritt.
Im muschelförmigen Schlittenkasten nahm üblicherweise eine adlige Dame Platz. Hier jedoch genießt ein junger Mann das winterliche Vergnügen und lässt die Beine von der vorderen Kante des Kastens herabbaumeln. Ein zweiter Mann ist in die Rolle des Kavaliers geschlüpft. Anmutig sitzt er auf der Pritsche hinter dem Schlittenkasten, hält die Zügel und lenkt mit Eleganz das Pferd.
- Material & Technik
- Elfenbein, Holz, Silber, vergoldet, Gold, Email, Bernstein, Diamanten, Rubine
- Museum
- Grünes Gewölbe
- Ort & Datierung
- Dresden, kurz vor 1711
- Inventarnummer
- VI 194