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#87

Hutagraffe mit dem "Dresdner Grünen" aus der Brillantgarnitur

Pallard, Jean Jacques (1701-1776) | Juwelier
Diespach, Franz Michael | Juwelier

01:52

Die Hutagraffe mit dem „Dresdner Grünen“ ist Teil der Brillantgarnitur, dem wohl repräsentativsten Juwelenschmuck der königlichen Festgarderobe. Die übrigen Stücke der Garnitur sind im Juwelenzimmer des barocken Grünen Gewölbes im Erdgeschoss ausgestellt.

Den mandelförmigen „Dresdner Grünen“ erwarb der Sohn Augusts des Starken, König August der Dritte von Polen, der seinen Vater in seiner Leidenschaft für Diamanten noch übertraf. Es gelang ihm damit, einen der kostbarsten und seltensten Steine in seinen Besitz zu bringen – angeblich für die sagenhafte Summe von 400.000 Talern. Wie fast alle berühmten Diamanten umgibt auch diesen ein Rätsel. Es ist der größte grüne Diamant, der jemals in Indien gefunden wurde. Niemand weiß, wie er dann über London, wo er vermutlich seinen Brillantschliff erhielt, nach Dresden gelangte. Seine grüne Färbung verdankt er der Tatsache, daß er im Inneren der Erde natürlicher Radioaktivität ausgesetzt war.

Der Juwelier Jean Jacques Pallard fasste den Stein in einen Goldenen Vliesorden und schuf damit einen der prächtigsten europäischen Schmuckorden der Zeit. Der Enkel Augusts des Dritten, Kurfürst Friedrich August III., ließ das Schmuckstück umarbeiten – er war kein Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies und konnte somit den Orden nicht verwenden. Sein Hofjuwelier Diespach zerbrach 1768 das Kleinod und plazierte den „Dresdner Grünen“ an prominenter Stelle in einer Hutagraffe.  Zusätzlich verarbeitete er in diesem neuen Schmuckstück 411 mittelgroße und kleine Brillanten.

Material & Technik
mandelförmiger "seladongrüner" Diamant von 160 Grän (41 Karat), darüber runder Brillant von 24 1/2 Grän (6,28 Karat), oben runder Brillant, 411 mittelgroße bis kleine Brillanten, Gold, Silber
Abmessungen
H 14,1 cm, B 5,0 cm; Gewicht gesamt: 132 g
Museum
Grünes Gewölbe
Ort & Datierung
Dresden/Prag 1769, unter Verwendung von Teilen von Jean Jaques Pallard, Wien 1746
Inventarnummer
VIII 30
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