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#56

Kettenflasche mit eingeschnittenen Blumenmotiven

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Rubinglas war in den Jahren um 1700 besonders beliebt. Dem rot gefärbten Glas wurde eine magische Wirkung nachgesagt.

Aus Rubinglas sind auch diese beiden Kettenflaschen mit geschnittenen Blumenmotiven, die wohl in Süddeutschland entstanden.

Die Herstellung des Rubinglases war höchst kompliziert. Anfang der 1680er Jahre gelang es Johann Kunkel von Löwenstern nach zahlreichen Versuchen in seiner Werkstatt in Potsdam, makellos durchgefärbte Hohlgläser herzustellen. Kunkel verteilte geringe Mengen von Gold in der Glasmasse und brachte dadurch das leuchtende, klare Purpurrot hervor. Das Glas sah man als neues, eigenständiges Material an. Wie Natursteine wurden die Gläser beschliffen und in vergoldetes Silber eingefasst.

Die Herstellung des Rubinglases blieb lange ein Geheimnis, um das sich die besten Glashütten in Mitteleuropa bemühten. Wer hinter das Geheimnis gedrungen war, der musste auch finanzkräftig sein. Denn die Produktion solcher Gläser war sehr teuer. Letztendlich waren nur wenige Glasmacher in der Lage, Rubinglas herzustellen.

So blieben die Goldrubingläser meist den Fürstenhöfen vorbehalten.

August der Starke erwarb eine große Anzahl solcher Gefäße, die zumeist von Augsburger Meistern in vergoldetes Silber gefasst wurden.

Material & Technik
Rubinglas, gerippt, Messing, vergoldet
Museum
Grünes Gewölbe
Ort & Datierung
wohl Süddeutschland, um 1700
Inventarnummer
IV 24
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