Zwei Schwarze begegnen uns in diesen beiden Goldschmiedearbeiten des späten 17. Jahrhunderts. Der eine treibt ein liegendes Kamel an, der andere trägt eine Nautilusschale. Schauen wir uns zunächst den Nautiluspokal an.
Ende des 17. Jahrhunderts von Johann Eißler, einem Goldschmied aus Nürnberg geschaffen, ist er ein singuläres Kunstwerk, bei dem Material und Technik auf unkonventionelle Weise eingesetzt wurden. Die dunklen Ränder der Steinfassungen, mit schwarzer Kaltbemalung versehen, heben sich stark vom hellen Glanz des Perlmutter ab. Der Schaft in Form eines jungen Mannes, der auf dem Kopf den Nautilus balanciert, ist reich verziert mit Bändern, Steinen, Perlen und vergoldeten emaillierten Besätzen. Er findet seine Entsprechung oben in dem dunklen Adler. Mit gespreizten Flügeln hockt er auf einem goldenen Reichsapfel. In der einen Klaue hält er ein Zepter und mit der anderen drückt er den Halbmond, Symbol des osmanischen Reiches, nieder. Der Pokal ist auch Sinnbild des kaiserlichen Sieges über die feindliche Macht des osmanischen Reiches. Möglicherweise entstand er in unmittelbarer Anspielung auf die Türkenkriege.
Die kastenförmige Tischuhr von Hans Jacob Mair ist ein reines Werk der Goldschmiedekunst. Wenn Sie durch die Fenster aus Bergkristall im Mittelfeld schauen, können Sie die Mechanik der Uhr erkennen. Das Ziffernblatt selbst befindet sich oben, auf dem Rücken des liegenden Kamels.