QR-Code

Elfenbeinketten

01:50

Mehrere Ketten aus Elfenbein sind in dieser Vitrine zu sehen. Solche Ketten mit Bildnis waren im frühen 17. Jahrhundert en vogue. Häufig waren sie mit kostbar gearbeiteten Portraits der jeweiligen Fürsten geschmückt.

Jacob Zeller, dessen prachtvolle Elfenbeinfregatte Sie bereits gesehen haben, schuf auch diese Kette mit dem Bildnismedaillon Johann Georgs I. von Sachsen, das Sie links sehen. Er war ein virtuoser Meister der künstlerischen Bearbeitung des Elfenbeins. Die Herstellung einer vielgliedrigen Kette war äußerst kompliziert. Zeller drechselte zuerst den Rohling des Anhängers und die Glieder der Kette aus einem einzigen Stück Elefantenzahn. Dann schnitzte er das Bildnis und löste die Kettenglieder mit Hilfe einer Laubsäge voneinander, so dass sie gegeneinander frei beweglich waren.

Johann Georg I., der auf dem Bildnismedaillon zu sehen ist, begründete mit dieser Kette eine Familientradition des 17. Jahrhunderts. Auch seine Nachfolger ließen sich Elfenbeinketten mit ihrem Bildnis zur bleibenden Erinnerung herstellen.

Das Portrait von Johann Georg II. in derselben Vitrine, das zweite von rechts, wurde laut Kunstkammerinventar von einem „Holländer“ gefertigt. Vielleicht handelt es sich um Jean Mansel, der aus Dieppe stammte und als hugenottischer Flüchtling in die Niederlande gelangte. Möglicherweise kam er auch kurz nach Dresden, wo er den Kurfürsten portraitierte. Über Mansels Leben ist nicht allzu viel bekannt, aber man weiß, dass er in seiner Zeit auf dem Gebiet der Medaillionschnitzkunst einer der besten war.

0:00
Eingeschränkte Netzwerkverbindung