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Etuis

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Was an moderne Skulpturen erinnern könnte, diente einst zum Transport wertvoller Sammlungsstücke. Können Sie sich angesichts der Umrissformen dieser Etuis, wie derartige Stücke genannt wurden, vorstellen, welche Gegenstände wohl darin Platz hätten? Beachten Sie etwa das große geöffnete Etui in der Vitrine. Darin wurde Dinglingers Prunkschale mit dem Bad der Diana transportiert, jener Pokal, der auf einem Hirschgeweih fast zu schweben scheint.

Er befindet sich im vorherigen Raum und trägt die Nummer 48 der Audioführung.

Warum solche Etuis? Viele der Meisterwerke des Grünen Gewölbes wurden auf Reisen geschickt, ließ sich mit ihnen doch glanzvoll repräsentieren. Die Werke mussten sicher verpackt werden; die Straßenverhältnisse waren schlecht und beim Transport in den schaukelnden Pferdekutschen hätten die Kunstwerke Schaden genommen.

Solche Etuis bestehen aus leichtem Holz, in dem die Umrissformen der Kunstwerke nachgebildet wurden. Dann wurde diese Form mit Leder bezogen und mit Goldprägung verziert, manchmal wie ein kostbarer Bucheinband. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde vor allem braunes und rot gefärbtes Kalbsleder verwendet. Innen wurden die Etuis gepolstert und mit Seide oder Rauleder gefüttert. Die Jahrhunderte hinterließen auf ihnen Spuren in Form von Inventarnummern und eingeprägten Bezeichnungen.

Manche Werke wurden gleich in solchen Futteralen geliefert, für andere entstanden sie erst in Dresden. August der Starke beispielsweise ließ zahlreiche Etuis anfertigen, bevor er zu seiner Krönung nach Polen reiste.

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