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Schützenhaube und Schild, Rapiere und Dolch

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Auch die Rapiere und Dolche in dieser Vitrine stammen vom Ende des 16., Anfang des 17. Jahrhunderts. Es sind italienische und deutsche Arbeiten, gold- und silberverzierte Prunkwaffen, mit streng stilisiertem, fast schon abstraktem Pflanzendekor, den Arabesken.

Wie die Harnische folgen auch die dazugehörigen Waffen verschiedenen Moden. So entwickeln Rapiere, Degen und Dolche  ausgesprochen variationsreiche Gefäßformen mit immer komplexeren Mustern. Die hier gezeigten Stücke sind vornehmlich tauschiert, das heißt mit Metallintarsien verziert, die in die ebenfalls metallenen Oberflächen der Griffe oder Parierstangen eingelegt wurden.

Das zentrale Stück dieser Vitrine – die Nr. 6 – ist ein Rapier vom Anfang des 17. Jahrhunderts. Sein Gefäß ist goldtauschiert und mit Bandelwerk, Ranken und einem Perlschnurdekor geschmückt, ganz so als hätte man einen feinen Stoff über den Knauf und die Parierstangen gezogen. Die Klinge stammt aus Solingen. An der Schmiedemarke, einem Königskopf, erkennen wir den Meister. Es ist Johannes Wundes, ein zu seiner Zeit in ganz Europa bekannter Klingenschmied. Die Rapierklinge zeigt eine kunstvoll tauschierte Inschrift, sie lautet: Liebet die Wahrheit und streitet reitterlich fürs Vaterland.

Ebenfalls in Solingen sind die Klingen einer weiteren hier gezeigten Rapier-Dolch-Garnitur geschmiedet worden. Peter Wersberg ist hier als Meister überliefert.

Ungeachtet – oder vielleicht gerade wegen der Überlegenheit von Feuerwaffen – blieb die Fechtkunst auch im 17. Jahrhundert in den höfischen Kodex eingebunden. Degen und Rapier blieben als galantes Accessoire der hohen Herren und als Duellwaffe von Bedeutung. Die hier gezeigten Prunkstücke beweisen dies besonders eindrucksvoll.

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