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Der frühe Tod Christians I. – er starb mit 31 Jahren – riss eine Lücke in die sächsische Regentschaft, denn sein ältester Sohn, Christian II. war erst acht Jahre alt. Doch hatte Christian I. vorgesorgt und die Vormundschaft für seine Kinder testamentarisch festgelegt: Sie wurden Mündel ihres Großvaters Johann Georg von Brandenburg und des als Administrator eingesetzten Herzogs Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar-Altenburg, den Sie auf diesem Porträt des Malers Zacharias Wehme sehen. Friedrich Wilhelm verbrachte viel Zeit in der sächsischen Residenz Torgau, wo er verschwenderisch Hof hielt. In politischen Dingen verließ er sich auf den Zuspruch einflussreicher Räte aus der Zeit des Kurfürsten August.

Das Porträt, das Wehme 1597 in Dresden malte, atmet das Selbstverständnis des Administrators und betont die besondere Würde und Stellung seines Amtes. Friedrich Wilhelm I. trägt einen geschwärzten Harnisch von Anton Peffenhauser: mit Seidenschärpe und gefältelter Halskrause ein ideales Habit zur Darstellung seiner Machtfülle. Die Goldenen Ätzstreifen, die seinem Harnisch klare Konturen geben und das florale Rankenwerk sind typisch für Peffenhauser-Arbeiten aus dieser Zeit. Die glatt polierte Harnischoberfläche spiegelt das Licht und scheint bis heute mit den seidenen Stoffen von Schärpe und Vorhängen aus dem Bild hervor zu leuchten.

Der Harnisch ist heute nicht mehr vorhanden, und nicht die einzige Peffenhauser-Arbeit, die aus den Beständen der Dresdener Rüstkammer verloren gegangen ist. In den überlieferten Inventaren lassen sich insgesamt 36 Harnische und Rossharnische, Sättel und Wechselstücke nachweisen, die als Arbeiten und Handelsgut von Anton Peffenhauser bezeichnet sind oder ihm zugeschrieben werden. Heute besitzt die Rüstkammer noch 14 komplette Harnische, zwei Rossharnische, sieben einzelne Rossstirnen, sieben Kürisssättel und mehr als 30 Wechselstücke von Peffenhauser. Sie sind vorzüglich erhalten, da es in Sachsen von 1547 bis 1918 keinen Dynastiewechsel gegeben hat. Damit können wir heute mit dem weltweit größten Bestand an Harnischen von Peffenhauser aufwarten, des bedeutendsten Augsburger Plattners der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.