Das schwedische Kupferplattengeld zählt zu den merkwürdigsten Formen des Münzgeldes. Die viereckigen Plattenmünzen wurden von 1644 bis 1776 in Werten zwischen einem halben und zehn Talern hergestellt. Der Grund für die Verwendung von Kupfer als Münzmetall war der chronische Silbermangel in Schweden. Dafür verfügte das Land jedoch über reichhaltige Kupfervorkommen in der Gegend um Falun.
Die ungewöhnliche Größe der Plattenmünzen resultiert daraus, dass der Wert des Kupfers deutlich geringer war als der des Silbers, der Materialwert der Münzen aber mit ihrem Nennwert übereinstimmen musste. Um die gleiche Kaufkraft zu erzielen, musste eine Kupfermünze also sehr viel größer und schwerer sein als eine Silbermünze. Die Plattenmünze, die wir Ihnen hier präsentieren, wiegt stattliche 2,9 Kilogramm.
Der Stempel in der Mitte der Platte besagt, dass dieses Gewicht dem Wert von vier silbernen Talern entsprach. Die Stempel in den vier Ecken verweisen auf den Münzherrn König Friedrich den Ersten von Schweden und nennen das Prägejahr 1735. Wegen ihrer Größe und ihres Gewichts waren die meisten Plattenmünzen für den Zahlungsverkehr ungeeignet. Eine Platte zu 10 Talern wog 1644 ganze 19,7 Kilogramm, eine einzelne Kupfermünze im Wert eines halben Talers 1742 immer noch fast 400 Gramm.
Viele dieser Plattenmünzen wurden in Banken deponiert. Die Einlagen in der privaten Notenbank des Johan Palmstruch in Stockholm bildeten 1661 die Grundlage für die Ausgabe der ersten offiziellen Banknoten Europas. Aber das ist ein anderes, wenn auch ebenso spannendes Kapitel der Geschichte des Geldes.
Weitere Medien
- Material & Technik
- Kupfer, geprägt, rechteckig, einseitig, beschnitten
- Museum
- Münzkabinett
- Ort & Datierung
- Schweden, 1735
- Inventarnummer
- 1982/10