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#207

3 Mark - 400. Reformationsjubiläum

Friedrich August III., Sachsen, König (1865-1932) | Münzherr
Friedrich III, Sachsen, Kurfürst (1463-1525) | Dargestellte Person
Hörnlein, Friedrich Wilhelm (1873-1945) | Stempelschneider

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Diese Münze ist eine echte Rarität. Sie entstand 1917, also während des Ersten Weltkrieges. Damals war Silber knapp. Deshalb wurden nur 100 dieser Münzen geprägt. Der größte Teil von ihnen wurde wahrscheinlich wieder eingeschmolzen. Somit gehört sie zu den seltensten Münzen des Deutschen Kaiserreichs.

Zudem ist sie die letzte sächsische Gedenkmünze. Seit dem 16. Jahrhundert ließen Fürsten regelmäßig Münzen prägen, auf denen auch religiöse und konfessionelle Ereignisse abgebildet wurden. An erster Stelle die Reformation. Alle einhundert Jahre erinnerten die Regenten an Luthers Thesenanschlag in Wittenberg am 31. Oktober 1517. Sachsen war das Stammland der Reformation und erhielt deshalb anlässlich des 400-jährigen Jubiläums 1917 die Erlaubnis, diese 3 Mark-Gedenkmünze herauszugeben.

Sie sehen auf ihr ein Porträt des sächsischen Kurfürsten Friedrichs des Weisen. Üblicherweise war auf der Münze das Porträt des aktuellen Machthabers zu sehen. In diesem Fall nicht. Denn seit Mitte des 18. Jahrhunderts waren alle sächsischen Regenten der albertinischen Linie katholischen Glaubens, so auch der letzte in dieser Reihe: König Friedrich August der Dritte, der diese Münze in Auftrag gab.

Friedrich Wilhelm Hörnlein, Graveur an der sächsischen Staatsmünze in Muldenhütten, entwarf sie. Zunächst sah er einen stehenden Martin Luther vor, der Entwurf wurde jedoch abgelehnt. Also verwendete Hörnlein ein Porträt des wichtigsten Förderers von Luther, Kurfürst Friedrichs des Weisen. Als Vorlage diente ihm ein 1522 in Nürnberg geprägter Schautaler.

Material & Technik
Silber, geprägt
Museum
Münzkabinett
Ort & Datierung
Sachsen, 1917 (1918)
Inventarnummer
1918/326
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