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Um 1470 herum entdeckte man im Erzgebirge reichhaltige Silbervorkommen. Der Bergbau in Sachsen wurde zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Aber auch auf der anderen Seite des Gebirges, in Böhmen, gab es ein heftiges Berggeschrei. So nannte man es, wenn die Kunde reicher Erzfunde schnell die Runde machte.

1516 entdeckte man Silbervorkommen in der Herrschaft der Grafen Schlick. Die Stadt St. Joachimsthal wurde gegründet, 1520 erklärte König Ludwig der Zweite von Böhmen sie zur freien Bergstadt. Graf Stephan Schlick und seine Brüder bekamen das Münzrecht verliehen und begannen nun, große Silbermünzen zu prägen – den ‚Joachimstaler Guldengroschen’. Hilfe bekamen sie von sächsischen Beamten. Die kannten den sächsischen Münzfuß, wussten also genau, welche Menge eines Edelmetalls in einer bestimmten Münze enthalten sein sollte.

Der Silberbergbau expandierte und zog viele arbeitswillige Menschen an. St. Joachimsthal entwickelte sich zu einer Großstadt der Renaissance. Die Silberausbeuten waren enorm. Der finanzielle Gewinn ebenso. Nachdem Graf Stephan Schlick 1527 gestorben war, nahm Böhmens König Ferdinand der Erste der Familie das Münzrecht wieder ab und ernannte St. Joachimsthal zur königlichen Münzstätte.

Auf der Vorderseite des ‚Joachimstaler Guldengroschens’ ist der Heilige Joachim abgebildet, der Großvater von Jesus. Zu erkennen ist außerdem das Wappen der Grafen von Schlick. Die Rückseite zeigt den doppelschwänzigen Löwen von Böhmen mit Namen und Titel des Königs Ludwig des Zweiten.

Bald wurde die große Silbermünze nur noch Taler genannt. Name und Münze erlangten Weltruhm. Auch der Dollar geht darauf zurück.