Der Militär-St.-Heinrichs-Orden ist der älteste deutsche Kriegsorden. Bis 1918 war er die höchste sächsische Tapferkeitsauszeichnung.
Kurfürst Friedrich August der Zweite von Sachsen hatte ihn am 7. Oktober 1736 anlässlich seines 40. Geburtstages gestiftet. Namensgeber des Ordens wurde der 1046 heiliggesprochene Kaiser Heinrich der Zweite aus dem altsächsischen Geschlecht der Liudolfinger. Laut dem Statut von 1736 bestand der Orden zunächst aus zwei, später aus drei Klassen. König Anton legte 1829 die Unterteilung des Militär-St.-Heinrichs-Ordens in vier Klassen fest: Großkreuz, Komturkreuz erster und zweiter Klasse sowie Ritterkreuz. Als 5. Klasse nahm er die bereits 1796 gestiftete Militärverdienstmedaille in Gold und Silber in den Orden auf.
Das Kleinod des Ordens wurde seit seiner Stiftung mehrfach verändert. Das Großkreuz, das Sie hier sehen, stammt aus der Zeit nach der letzten Neugestaltung des Ordens 1806. Damals wurde Friedrich August der Erste zum König von Sachsen ausgerufen. Das Kleinod besteht aus einem achtspitzigen Kreuz unter einer Bügelkrone. Das Medaillon ist von einem Rautenkranz umgeben und zeigt den Namensgeber Heinrich den Zweiten. In der Umschrift wird König Friedrich August der Erste als Erneuerer des Ordens genannt.
Alle Kreuze des Militär-St.-Heinrichs-Ordens wurden am hellblauen, zitronengelb gefassten Band getragen: das Großkreuz am Schulterband, die Komturkreuze am Halsband, die Ritterkreuze und Verdienstmedaillen am Brustband.
Weitere Medien
- Material & Technik
- Gold, geprägt, teilweise emailliert, montiert, Rs.: Bügel zur Befestigung am Schulterband
- Museum
- Münzkabinett
- Ort & Datierung
- Sachsen, o.J. (1807-1815)
- Inventarnummer
- 1984/435