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#215

Denar

Ludwig der Fromme, Fränkisches Reich, Kaiser (778-840) | Münzherr
Ludwig der Fromme, Fränkisches Reich, Kaiser (778-840) | Dargestellte Person

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Im Jahre 814 starb Kaiser Karl der Große. Die Nachfolge trat sein Sohn an, Kaiser Ludwig der Fromme. Er erbte nun das riesige Fränkische Reich. Es erstreckte sich von der friesischen Nordseeküste bis nach Nordspanien und den größten Teil Italiens. Klar, dass ein Gebiet dieser Größe wirtschaftlich sehr unterschiedlich strukturiert war.

Ludwig der Fromme entschloss sich deshalb, das von seinem Vater zwanzig Jahre zuvor eingeführte Münzsystem zu übernehmen. Neben silbernen Denaren ließ er erstmals auch halbe Denare prägen, so genannte Hälblinge oder Obole. Wie bereits sein Vater ließ er außerdem in verschiedenen Münzstätten Porträtdenare ausgeben. Sie besitzen Seltenheitswert, denn sie wurden nur zu besonderen Anlässen geschlagen. Eines der Exemplare sehen Sie hier.

Die Vorderseite zeigt Titulatur und Büste des Kaisers mit Lorbeerkranz. Das steht in enger Tradition zu den römischen Kaisermünzen. Auf der Rückseite sind zwei Münzstempel und zwei Hämmer abgebildet. Die lateinische Umschrift METALLVM verweist auf den Produktionsort: die Münzstätte Melle im Westen des heutigen Frankreichs. Hier gab es damals große Silbervorkommen, die in einer der bedeutendsten karolingischen Münzstätten verprägt wurden. Darauf nehmen die auf der Rückseite dargestellten Prägewerkzeuge Bezug.

Material & Technik
Silber, geprägt
Museum
Münzkabinett
Ort & Datierung
Fränkisches Reich, o.J. (814-819)
Inventarnummer
AUB6536
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