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#202

Schelle

Krüger, Carl Reinhard (1794-1879) | Vorbesitzer

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Wenn es festlich wurde für eine Münzstätte, kamen Silberschellen wie diese zum Einsatz. Zum Beispiel bei feierlichen Umzügen. Wahrscheinlich war es ein Münzlehrling, der die Silberschellen dann als Teil eines mehrfarbigen Gewandes mit Kappe trug. Überliefert ist das auf mehreren Kupferstichen, die vom Bergaufzug im Plauenschen Grund bei Dresden im Jahr 1719 angefertigt wurden. Anlässlich der Hochzeit des Kurprinzen Friedrich August von Sachsen mit der Erzherzogin Maria Josepha von Österreich.

Die vierzehn silbernen Schellen stammen aus der ehemaligen Münzstätte Dresden. Es handelt sich dabei um Stiftungen von Angestellten der Münzstätte oder von Personen, die mit ihr in Beziehung standen. Acht dieser Schellen datieren aus der Zeit zwischen 1629 und 1703, die sechs übrigen tragen keine Jahreszahl. In zwölf Schellen sind die Namen der Stifter eingraviert. Darunter befinden sich mehrere damalige Mitarbeiter der Münzstätte Dresden: der Münzschreiber und spätere Münzmeister Constantin Rothe, der Münzschmiedemeister Amos Meischel und der Münzeisenschneider Paul Walter. Von ihnen stammen vier Schellen. Auch der Mansfelder Münzmeister Anton Bernhard Koburger und der Berliner Münzwardein Johann Liebmann hinterließen je eine Schelle. Und zwei Baumeister sind unter den Stiftern: Johann Georg Starcke und Johann Siegmund Küffner.

Die Dresdner Münzstätte verkaufte die Schellen wenige Jahre vor ihrer Schließung an den Münzgraveur Carl Reinhard Krüger. Aus dessen Nachlass gelangten sie 1879 in den Bestand des Münzkabinetts.

Material & Technik
Silber, getrieben, graviert, mit Öse, untere Hälfte (ehemals) einfach geschlitzt, unterer Schellenteil fehlt zur Hälfte und hat von beiden Lochungen ausgehende Risse
Museum
Münzkabinett
Ort & Datierung
Sachsen, 1629
Inventarnummer
1879/71
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