Richard Wagner: energisch und willensstark, daneben die drei Rheintöchter, die im Wasser um das Rheingold tanzen. Hier die strenge Komposition des Komponisten-Porträts, dort Sinnesfreude, Anmut und Heiterkeit. Als Paul Sturm die Modelle für die Wagner-Medaille in Stein schneidet, ist er auf dem Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens.
Der Bildhauer und Medailleur Paul Sturm gehört zu den deutschen Künstlern, die die größten Spuren in der Medaillenkunst jener Zeit hinterlassen haben. Bis zur Wende zum 20. Jahrhundert war es ruhig geworden um sie. Dann kamen Paul Sturm und der Kunsthistoriker Alfred Lichtwark mit seiner Forderung nach der „Wiederweckung der Medaille“ und sorgten für neuen Schwung. Der Jugendstil tat ein Übriges, plötzlich erfreuten sich die Menschen des Bürgertums wieder an Medaillen und Plaketten.
Paul Sturm gebührt das Verdienst, das in der deutschen Renaissance gebräuchliche Steinschnittverfahren wieder eingeführt zu haben. Unter den zahlreichen Modellen in Solnhofner Stein befinden sich auch die für die Richard-Wagner-Medaille von 1903. Die Steinschnitte gefielen dem damaligen Dresdner Museumsdirektor Georg Treu so sehr, dass er sie für die Skulpturensammlung im Albertinum ankaufte.
Weitere Medien
- Material & Technik
- Solnhofer Kalkstein in einer Granit-Umrahmung
- Museum
- Skulpturensammlung
- Ort & Datierung
- Vor 1904
- Inventarnummer
- ZV 2159