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#214

Dinar

al-Amir al-Hamid Nuh I b. Nasr (ca. 10. Jh.) | Münzherr

01:49

Kein Kopf, kein Tier, nur Schriftzeichen: das ist das Besondere an diesem Münzbild. Die Erklärung dafür ist einfach: bildliche Darstellungen von Tieren und Menschen waren im Islam aus religiösen Gründen verboten.

Die persische Dynastie der Samaniden beherrschte vom Anfang des 9. bis zum Beginn des 11. Jahrhunderts weite Teile Zentralasiens. Das Reich umfasste große Gebiete der heutigen Staaten Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan, Afghanistan und Iran. Ihre Herrscher führten den Titel eines Emirs. Formal unterstanden sie den abbasidischen Kalifen in Bagdad. Durch den Handel über die Seidenstraße gelangten sie in kurzer Zeit zu großem Reichtum und Einfluss. Ihre im heutigen Usbekistan gelegene Hauptstadt Buchara bauten sie aus zu einer der prächtigsten Metropolen ihrer Zeit und zu einem Zentrum persischer Kultur.

Die Goldmünze, die Sie hier sehen, hat einen Wert von einem Dinar. Sie wurde von dem Emir al-Hamid Nuh ibn Nasr ausgegeben. Der Dinar wiegt 5,12 Gramm. Das liegt erheblich über dem damals festgelegten Gewichtsstandard von 4,25 Gramm. Das spricht für die These, dass die Goldmünzen bei Bedarf zugewogen wurden.

Bemerkenswert sind die Schriftzeichen im Innenkreis auf der Vorderseite der Münze. Sie bedeuten: Es gibt keinen Gott außer Allah, er hat keine Gefährten.

Des Weiteren sind zu erkennen: der Name Nishapur, das ist der Ort, an dem die Münze geprägt wurde, und die Zahl 339, das Prägejahr. Auf der Rückseite des Goldstückes finden sich die Namen des Münzherrn und des amtierenden abbasidischen Kalifen in Bagdad.

Material & Technik
Gold, geprägt
Museum
Münzkabinett
Ort & Datierung
Samaniden, 339 AH (950-951)
Inventarnummer
2013/156
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