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Audienzgemach - Der höchste aller Räume

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Neben dem Historischen Grünen Gewölbe ist das Paradeappartement die einzige Raumfolge im Residenzschloss, die vollständig rekonstruiert ist. Auf harmonische Weise spielen Raumarchitektur und Innenausstattung zusammen. Besonders gut zu sehen hier im Audienzgemach, dem bedeutendsten aller Räume, glanzvoller Höhepunkt innerhalb der Festetage.

Die Wandbehänge, der Thronbaldachin samt Audienzstuhl, die Silbermöbel, Deckengemälde und Supraporten: alles von ungeheurer Pracht und großem Wert. August der Starke hatte sich die Ausstattung des Audienzgemachs einiges kosten lassen. Musste er auch, denn sie war quasi seine Visitenkarte. Er war in Personalunion sächsischer Kurfürst und König von Polen-Litauen. Das Audienzgemach sollte seinem dadurch begründeten Anspruch, eine wichtige Rolle im europäischen Mächtegefüge zu spielen, angemessen Ausdruck verleihen.

An Gold und Silber sparte er nicht, daher hatte dieser Raum die kostbarste Ausstattung des ganzen Dresdner Schlosses. Schauen Sie sich den Thronbaldachin an. Bei den kunstvoll vernähten Posamententeilen oben am Kranzbehang sowie am Himmel des Thronbaldachins und auf der dazugehörigen Wandfläche wurden nahezu 60 Kilogramm vergoldetes Silber verwendet.

Stellvertretend für die Ausstattung mit Luxus-Möbeln seien die beiden Prunkuhren genannt. Sie gehörten ursprünglich Heinrich Graf von Brühl, unter August III. Premierminister in Sachsen und Polen. Die Uhren stammen aus seinem Nachlass, wie schon die beiden Exemplare im Ersten Vorzimmer. Sie sind Meisterwerke des Pariser Kunsthandwerks. Gefertigt und übrigens auch handsigniert vom Pariser Kunsttischler Jean-Pierre Latz. Dessen Arbeiten sowohl August III als auch Graf von Brühl und auch der preußische König Friedrich der Große sehr schätzten. Die Stücke zeichnen sich aus durch eine sehr fein gearbeitete Marketerie aus Schildpatt und Messing und die reichen und sehr plastischen Beschläge aus vergoldetem Messing.

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