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Die mobile Ausstattung

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Vom Besten nur das Beste – dieses Motto setzt sich auch in den übrigen Ausstattungselementen fort. Lassen Sie noch einmal den Blick durch den Raum schweifen und schauen Sie auf die großen Spiegel über dem Kamin und an den Fensterpfeilern. Für uns sind sie etwas Selbstverständliches – im frühen 18. Jahrhundert bildeten Spiegel dieser Dimension neben den Textilien die kostbarsten Elemente einer Innenausstattung.

Der Grund: ihre Anschaffung war extrem teuer. Derart große Spiegelgläser zu gießen, war erst Ende der 1680er Jahre in Frankreich erfunden worden. Ein aufwändiges Verfahren, das technisch immer noch hoch kompliziert war. Der große Spiegel über dem Kamin kostete allein 2.700 Reichstaler. Er war – ebenso wie die beiden kleinen Spiegel an den Fensterpfeilern - von der preußischen Spiegelmanufaktur gefertigt worden. Und damit einer der größten, die je im 18. Jahrhundert in Berlin hergestellt worden waren.

Die Spiegel an den Fensterpfeilern zeigen in der zentralen Kartusche des Aufsatzes das bekrönte Monogramm „AR“ – Augustus Rex. An dieser Stelle sollte dem Besucher noch einmal unmissverständlich klar gemacht werden, wo er sich befand: im Audienzgemach des Königs!

Auch die Garnitur der vergoldeten Silbermöbel diente diesem Zweck: Die beiden Tische, die vier Gueridons, die zwei Wandleuchter mit Spiegelglas – sogenannte Blaker - und schließlich der spektakuläre Kaminschirm. Alle zusammen bildeten zudem ein starkes Gegengewicht zu den vergoldeten Silberpilastern der Wände und ergänzten diese ideal.

In nur wenigen europäischen Sammlungen haben die Silbermöbel aus der Zeit um 1700 die verschiedenen Einschmelzaktionen zur Finanzierung von Staats- und Kriegskosten überlebt. Insofern und natürlich auch aufgrund der vorzüglichen Qualität der Stücke und der gut erhaltenen Vergoldung sind die Dresdner Silbermöbel von besonderer Bedeutung.

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