Ein wesentliches Dekorelement der Paraderäume sind auch die Uhren. Es handelt sich um in Paris gefertigte Pendeluhren, sogenannte Pendulen. Am sächsischen Hof wurden sie, ganz unüblich für die damaligen Gepflogenheiten, paarweise platziert: streng symmetrisch, einander gegenüber und sehr prominent. Die Gehäuse der beiden Uhren hier im Raum und auch die Sockel sind mit Einlegearbeit aus Schildpatt und Messing versehen, so genannter Boulle-Marketerie. Wirklich besonders an diesen Stücken sind die fabelhaften Gravuren. Schauen Sie ruhig genauer hin, wie unglaublich fein und mit welch großer Lebendigkeit sie ausgeführt sind. Aber auch hier gilt wieder: Bitte nur mit den Augen entdecken. Nicht mit den Händen! Vielen Dank.
Werfen Sie bitte auch noch einen Blick auf die beiden Spiegel. Herrlich, die Goldradierungen auf rotem Grund bei dem auf der Fensterseite. Dessen amelierte Glasleisten und Beschläge von wahrhaft königlicher Qualität sind. Das gilt auch für das Bildprogramm der Rahmungen. Die zahlreichen Sinnsprüche und Sonnensymbole in den Medaillons verweisen auf Ludwig den Vierzehnten, den Sonnenkönig.
Über dem Kamin hängt ein Spiegel mit einem Rahmen aus geschliffenem Glas. Das ist besonders, denn normalerweise achtete man bei der Einrichtung sehr auf die Einheitlichkeit der Gegenstände. In diesem Fall machte man eine Ausnahme, denn der geschliffene Spiegel hier im Zweiten Vorzimmer leitete quasi über zum Audienzgemach, wo drei weitere Spiegel dieser Art hingen.
Vielleicht sind Ihnen auch die großen Guéridons in den Raumecken aufgefallen. Im folgenden Track erklären wir Ihnen den Zustand dieser Stücke.