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Die Wandgemälde und die Supraporten

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Die beiden Wandgemälde im Zweiten Vorzimmer stammen vom Dresdner Hofmaler Louis de Silvestre. Sie sind Teil einer Ruhmes-Galerie, die August der Starke von Polen aus geplant, aber nie vollendet hat. Vier Gemälde lassen sich heute noch nachweisen: diese beiden und zwei weitere im russischen Sankt Petersburg.

Auf dem ersten der beiden Gemälde hier im Raum ist der Abschied des Kurprinzen Friedrich August anlässlich dessen Aufbruchs zu seiner Kavalierstour dargestellt. Links neben ihm sein Vater, August der Starke: In einer Rüstung und mit bestimmender Geste zeigt er sich als Herrscher, die Götter und Männer um ihn herum sind nur untergeordnete Statisten. Vorbild für dieses Motiv waren ähnliche Darstellungen, wie es sie zu jener Zeit von Ludwig dem Vierzehnten gab, dem absolutistischen Sonnenkönig.

Das zweite Gemälde zeigt Ludwig den Vierzehnten, wie er Kurprinz Friedrich August während seiner Kavaliers-Tour in Fontainebleau empfängt. Ludwig der Vierzehnte fand wohl Gefallen an dem jungen Mann. Denn er gewährte ihm eine zweite Audienz. Dabei umarmte er den Kurprinzen „etlichemal auf das Zärtlichste“, wie ein Zeitzeuge beobachtete, und schenkte ihm einen überaus kostbaren, mit Diamanten besetzten Degen.

Werfen Sie abschließend bitte noch einen Blick auf die beiden Blumenstillleben über den Türen. Die Supraporten hier im Zweiten Vorzimmer sind nachweislich wieder an ihrem originalen Standort.

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