Der Eckparadesaal bildete den Auftakt des Paradeappartements. An dessen Ende und Höhepunkt das Audienzgemach mit dem Thron-Ensemble wartete. Der Saal war der größte Raum innerhalb der Suite. Während der Hochzeit von 1719 empfing hier das Königspaar erstmals im Schloss die Braut. Auch das gemeinsame Schauessen von König August dem Starken und Königin Christiane Eberhardine mit dem Brautpaar fand hier statt.
Im Vorfeld der Hochzeitsfeierlichkeiten 1719 war der Saal erhöht und seine Fenster vergrößert worden, anschließend wurde er festlich ausgestattet. Unter anderem mit karmesinroten, samtenen Wandbekleidungen, die mit Goldtressen besetzt waren, dazu mit ebensolchen Fenstervorhängen. Alles en suite gestaltet, das heißt, die Textilien waren in Material, Farbe und Musterung aufeinander abgestimmt.
Im Eckparadesaal gab es auch einen großen Baldachin. Unter diesem Herrschaftssymbol wurden oft festliche Schauessen abgehalten, so auch jenes während der Hochzeit 1719. Deshalb wurde der Saal auch Ecktafelgemach genannt. Aber auch kleinere Audienzen fanden hier statt.
Der Eckparadesaal ist der zweite der insgesamt sechs originalgetreu rekonstruierten Räume. Allerdings nicht in der Form von 1719, sondern so wie er seit dem Umbau Ende der 1760er Jahre aussah. Damals entstanden die beiden Nischen mit Auskleidung aus Stuckmarmor samt den beiden Öfen darin. Letztere sind komplett rekonstruiert.